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Texten | Eurasien als Ideokratie | Otto Böss | 01.11.04
Eurasien als Ideokratie
Otto Böss
Aus Die Lehre der Eurasier. Ein Beitrag zur
russischen Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts. Wiesbaden
1961; S. 80-83
Die Ausweitung aller Formen scheint ein Weltgesetz zu sein. Auf
allen Gebieten menschlichen Wirkens wie auch in der Natur ist
ein Fortschreiten von kleineren zu immer größeren Gebilden
charakteristisch für die Entwicklung. Von den früheren
russischen Forschern hat z.B. der Geograph und Soziologe Lev
Ilic Mecnikov (1938 bis 1888) diese Gesetzmäßigkeit für die
Entfaltung der Kulturen festgestellt. Er wies darauf hin, daß die
Kulturen des Altertums Flußkulturen waren, die sich zu
Meereskulturen ausweiteten; die nächste Stufe sei der
Übergang zur ozeanischen Kultur. Die Eurasier waren überzeugt
- und vieles spricht dafür -, daß sich die Menschheit bereits in
der ozeanischen Periode ihrer Geschichte befinde.
Entsprechend den Veränderungen in den einzelnen Epochen
mußte sich stets eine neue Organisationsform menschlichen
Zusammenlebens bilden. Während bei der Entstehung der
Stadtstaaten elementare Faktoren die ausschlaggebende Rolle
gespielt hatten, kam in den modernen Staaten noch bewußte
Planung hinzu. Da sich nun diese Staaten immer mehr
ausweiteten und ganze Kontinente beherrschten, mußten nach
Auffassung der Eurasier die bewußt planenden Faktoren von
größter Wichtigkeit werden.
Bisher war es bei Gesellschaftsneubildungen stets so
gewesen, daß die neue Form die vorhergegangene assimilierte.
Von der künftigen Staatsform aber erwarteten die Eurasier, daß
sie die vorhergegangene organisch in ein höheres System
einordnen, d. h. die staatähnlichen Nationen zu einer
übernationalen Einheit integrieren würde. Das deutlichste
Beispiel bot den Eurasiern die UdSSR. Aber solche fast ganze
Kontinente umfassende Staaten sahen sie auch in Europa, in
den USA und in Japan in der Entwicklung. In ihnen allen
bemerkten sie die Tendenz, die Teile nicht zu unterdrücken,
sondern einzubeziehen. Nicht Herrschaft des Stärkeren,
sondern Zusammenarbeit, nicht elementare Herausbildung der
höchsten Formen, sondern bewußte Planung und folgerichtige
Verwirklichung der Pläne würden nun oberstes Prinzip sein.
Worauf es hier ankommt, ist die Antizipation der Geschichte. Der
wichtigste aufbauende Faktor ist dabei aber nicht konkret
gegeben, sondern nur ideell. Es muß daher, wie die Eurasier es
ausdrückten, eine Idee hervorgebracht werden, die zugleich Plan
ist. Aber nicht jede Idee konnte ihrer Meinung nach herrschend
sein; auf keinen Fall die Klassenidee, weil sie nur einen Teil des
Ganzen umfasse, aber auch nicht das Volk, in dem stets
Egoismus zum Ausdruck komme; noch weniger aber die
Menschheit, die kein individuelles Sein besitze; d. h. nicht zu
anderen Individuen in Gegensatz treten kann. Dazwischen liegt
die "besondere Welt" (osobyj mir) der Eurasier, die "Gesamtheit
von Völkern" (sovokupnost narodov), die eine solche Idee
formen kann.
Auf Grund dieser Erkenntnis nannten die Eurasier die neue
Epoche "ideokratisch" und hielten jetzt auch beim Aufbau des
Staates ein "ideokratisch planendes Prinzip" für notwendig. Bei
der Neuorganisation Rußland-Eurasiens, das ein ideokratischer
Staat dieser Art sein sollte, wollten sie deshalb die bestehende
sowjetische Staatsform nicht völlig zerstören, sondern alle
Einrichtungen übernehmen, die sich organisch in die neue Form
einfügen ließen. Jedoch sollte die Ideokratie offenbar nicht die
letzte Stufe der Staatsform sein, sondern nur ein Übergang. Die
Eurasier glaubten, daß sich später vielleicht eine besondere
Form von Monarchie oder Republik herausbilden würde. Sie
zogen in dieser Hinsicht Parallelen zwischen Ideokratie und
Kalifat, das sich später ebenfalls zu einer Erbmonarchie
entwickelt hatte.
Den Eurasiern war klar, daß sich in dem riesigen Territorium
Rußland-Eurasien nur ein starkes und gut organisiertes
Staatswesen auf die Dauer werde halten können, was sich in
der Geschichte dieses Raumes oft gezeigt habe. Aber mit der
äußeren Macht des Staates allein war es für sie nicht getan.
Wichtig schien ihnen, daß ein so mächtiger Staat auch eine ihm
entsprechende Staatsidee herausarbeite, und daß sich
Führungsschicht wie Volk ihrer stets bewußt seien. Die
Europäisierung Rußlands haben die Eurasier, wie wir gesehen
haben, dafür verantwortlich gemacht, daß die eigentlich
russische Staatsidee (die politische und kulturelle Einheit und
Eigenart des eurasischen Raumes) verlorengegangen sei. Zu
ihr wollten sie wieder zurückkehren.
Die sowjetische Staatsidee, die sich auf den Marxismus stützt,
betrachtet den Staat (nach Engels) nicht als eine realisierte
moralische Idee, sondern als das Produkt der Gesellschaft auf
einer bestimmten Entwicklungsstufe. Die Eurasier wiesen aber
mit Recht darauf hin, daß selbst die Marxisten anerkennen
mußten, daß der Staat zugleich auch ein Prinzip der Einheit
verkörpere, da er in gewissen Perioden seines Bestehens
verhindert habe, daß die Klassenkämpfe in gegenseitiger
Vernichtung ausarteten. Die gleiche Funktion übernehme der
Staat aber auch nach außen durch den Schutz gegen fremde
Angriffe. Es kam ihnen deshalb darauf an, diese Rolle des
Staates als Element des Friedens hervorzuheben. Davon
versprachen sie sich in erster Linie eine Normalisierung des
politischen Lebens im eurasischen "Sowjetstaat".
Mit dem Prinzip des Friedens sahen sie das Prinzip der
Gerechtigkeit auf das engste verbunden: jedem das, was ihm
gebührt, aber zum Nutzen des Ganzen. Dieser Staat konnte also
kein Klassenstaat sein, der nur die Interessen der einen oder
anderen Gruppe wahrnahm, sondern ein Staat, der über den
Klassen stand (nadklassovoe gosudarstvo). Der eurasische
Staat sollte kein Werkzeug der Partei werden, sondern frei,
parteilos und mächtig sein, oberster Richter und Führer, wofür
die Eurasier den Begriff "demotisch" prägten. Darunter
verstanden sie eine harmonische Vereinigung der Prinzipien der
Aristokratie und der Demokratie, d. h. Politik im Interesse der
Massen, durchgeführt von einer ideell und kulturell
selbstbewußten Minderheit. Im Grunde droht ja jedem
Staatswesen die Entfremdung zwischen Volksmassen und
herrschender Schicht, und alle Staatskunst besteht ohne Zweifel
darin, die besten Formen für ein Zusammenwirken zwischen
dem individuellen und dem allgemeinen Prinzip in der
Regierung und für die Beziehungen zwischen Regierung,
herrschender Schicht und den breiten Volksmassen zu suchen.
Das war auch für die Eurasier der Kern des "Demotischen" in
der Staatsgewalt. Die Staatsgewalt sollte nur Form und Mittel
sein, nicht Selbstzweck. Für sie war der Staat nicht da, um allen
Menschen ein gutes und geruhsames Leben zu sichern
("Nachtwächterstaat"), sondern um die Idee der Kultur am
vollkommensten zum Ausdruck zu bringen. Ihr Staat war eine
Ideokratie, in der sowohl die Einzelpersönlichkeit als auch die
Gesamtpersönlichkeit (sobornaja licnost) ihre volle Entfaltung
nur als Organ der leitenden staatlichen Idee erhalten sollten. Wir
finden hier also das funktionelle Prinzip stark betont, das für den
modernen Staat immer mehr an Bedeutung zu gewinnen
scheint.
Hauptideologie der Völker Eurasiens sollte das Eurasiertum
werden, in dessen Mittelpunkt die Idee der Persönlichkeit stand:
des persönlichen Gottes, der symphonischen Persönlichkeit
Rußland-Eurasien, die Idee der Persönlichkeit als Schöpfer der
Werte. Es war aber nicht die egoistische und vereinsamte
Persönlichkeit der Individualisten, sondern jene, die an der
gemeinsamen Sache teilnimmt und in ihr aufgeht. Das ist das
Prinzip der "sobornost", des von A. S. Chomjakov eingeführten
Begriffs der Gemeinschaft aller in Liebe zum Christentum
zusammengefaßten russischen Gläubigen, der in seinem
Wesen also ein soziologischer Begriff war und den die Eurasier
vom religiösen auf das staatliche Gebiet übertragen haben.
Die kapitalistische Welt hatte nach Meinung der Eurasier den
Staat zu einer Toleranzinstitution (ucrezdenie terpimosti)
gemacht, und die Kommunisten wollten ihn völlig vernichten
(was sich inzwischen allerdings als Illusion herausgestellt hat).
Die Eurasier wollten den Staat wieder den ihm gebührenden
inneren Wert verleihen als organisierte Form kulturellen und
politischen Lebens, die aber nicht zu einem absoluten Prinzip
erhoben werden sollte. Sie waren der Auffassung, daß der Staat
sich nicht allem gegenüber tolerant verhalten dürfe; er müsse
auch ablehnen können, d. h. das Günstige fördern und das
Schädliche verhindern.
Die Eurasier führten selbst an, daß die Praxis ihrer Lehre
vielleicht gewisse Ähnlichkeiten mit dem italienischen
Faschismus haben werde, in dem sie die Antithese zum
Kommunismus sahen. Nur bezweifelten sie, daß diese
Antithese schon rein machtmäßig der These gewachsen sein
werde, weil der Bolschewismus über ein Sechstel der Erde
verfügte, Italien aber nur ein kleines Land sei. Dem Faschismus
gaben sie aber auch deshalb wenig Chancen, weil das
kommende Zeitalter entweder ozeanisch oder kontinental sein
würde. Italien war beides, bzw. hatte für beide Möglichkeiten nur
geringe Chancen. Der Faschismus könne nur dann zu einer
Weltrolle gelangen, wenn er eine organische Verflechtung der
religiösen und nationalen Prinzipien zustandebringe, für die den
Eurasiern jedoch die faschistische "Natio deificata"
unzureichend schien. Zudem werde die italienische Ideokratie
durch den ausgeprägten Persönlichkeitskult um Mussolini am
Aufbau eines festen Weltanschauungssystems gehindert. Aus
allen diesen Überlegungen folgerten die Eurasier, daß nicht der
Faschismus die Antithese zum Kommunismus sein werde,
sondern nur Rußland selbst durch seinen orthodoxen Staat.
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