Международное Евразийское Движение
Texten | Was ist Eurasismus? | 2002
    31 августа 2002, 15:10
 
Originaltext am Eurasischer Magazine

Europa und Asien sind ein Kontinent

Das ist für jeden mit dem bloßen Auge zu erkennen, der einen Blick auf die Karte der Erde wirft. Dennoch wird dieser Kontinent Eurasien, der keinerlei natürliche Bruchstellen hat, künstlich in zwei Kontinente geteilt. Ganz anders Nord- und Südamerika. Die beiden Teile Amerikas hängen auf eine nur sehr fragile Weise zusammen. Sie gelten aber trotzdem als ein gemeinsamer Kontinent - und das ungeachtet der großen kulturellen Unterschiede, die zwischen Nord und Süd herrschen.

Von wem die Teilung Eurasiens letztlich ausgegangen ist, liegt im Dunkel der Geschichte. Eine von mehreren Theorien besagt, es seien die alten Griechen gewesen, die Ahnen unserer abendländischen Kultur, Gründer von Stadtstaaten wie Athen und Sparta, die die Weiten des Ostens stets als etwas Bedrohliches empfunden hätten.

Ereb, das Land, in dem die Sonne untergeht - diesen Namen hatten semitische Stämme im Südosten Eurasiens dem westlichen Zipfel des großen Kontinents verliehen. Die Griechen nannten es schließlich in ihrer Sprache Europe. Darauf, auf dieses Europe, beschränkten sie ihr Denken und ihre Kultur. Das Land, wo die Sonne aufgeht, verbannten sie nahezu vollständig aus ihrem Gesichtskreis.

Heute wird als Begründung für die Zweiteilung Eurasiens meist der kulturelle Unterschied zwischen Europa und Asien ins Feld geführt. Also genau das, was durch die Abgrenzung in der Antike entstanden ist. Der Osten hätte nie an der Aufklärung teilgehabt, die das heutige Europa geprägt habe. Schon deshalb müsse man Europa als eigenständigen Kontinent bewahren. Bereits die Türkei gehöre nicht mehr dazu.
Und Rußland? Das wird noch einmal geteilt, in das europäische (christliche) Rußland und in das asiatische Rußland. .

Das größte Territorium der Erde

Europa ist der westliche Zipfel Eurasiens. Mehr nicht. Auf eine Gesamtlänge von rund 3 500 Kilometern ist es entlang des Urals der Theorie nach von Asien abgetrennt. Aber das ist keine Grenze sondern ein niedriger Gebirgszug der zum eurasischen Kontinent gehört.

Die Teilung ist willkürlich. Auch der Unterschied der Kulturen zwischen asiatischen und europäischen Ländern ist kein überzeugendes Argument. Zwischen Kamtschatka im Nordosten Eurasiens, an der Behringstraße, und der Bretagne an der Atlantikküste ist dieser Unterschied nicht größer als zwischen dem finnischen Lappland und dem italienischen Mezzogiorno. Letztere gehören aber beide ganz selbstverständlich zur EU.

Eurasien ist das größte zusammenhängende Territorium der Erde und hat durchgehend natürliche Außengrenzen. Nahezu vierzig Prozent der gesamten Erdoberfläche entfallen auf diesen Großkontinent, der sich zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang erstreckt. Rund einhundert Länder haben auf diesem riesigen Territorium ihren Platz. Mit über viereinhalb Milliarden Menschen leben rund siebzig Prozent der Erdbevölkerung in Eurasien.

Eurasismus weicht moderner Eurasienpolitik

Jahrzehntelang wurde der Begriff Eurasien oder Eurasismus als ein ausgrenzender Begriff benutzt. Er war von slawophilen Strömungen vor allem in Rußland entwickelt worden. In ihrer Ideologie wurde Rußland als ein eigenständig euro-asiatisches Sondergebilde gedacht, das sich vom Westen abwenden sollte.

Die moderne eurasische Denkschule hat endlich den Großkontinent als Ganzes im Blick. Sie hat erkannt, daß heute vor allem Europa politisch, wirtschaftlich und kulturell durch die einzige Weltmacht okkupiert ist. Den modernen Eurasiern ist bewußt, daß diese Okkupation fortschreitet, denn der US-Imperialismus zielt auf die Weltherrschaft.

Eurasien sei der geopolitische Hauptgewinn des US-Imperiums nach zwei gewonnenen Weltkriegen, stellen amerikanische Geopolitiker unverblümt fest.

Das moderne Eurasiertum, das auf dem gesamten Großkontinent Fuß faßt, hat sich die "Befreiung Europas" aus der Rolle eines US-Protektorats auf die Fahne geschrieben. Ziel ist stattdessen ein konsequenter eurasischer Föderalismus, der den Großkontinent als eine strategische Einheit formt, aber mit ethnisch-kultureller und wirtschaftlicher Autonomie für seine hundert Einzelstaaten.


  
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